Montag, 30. Dezember 2013

Goodbye 2013!

Nachdem mich heute ein Freund mit einer wirklich tollen Email endlich mal wieder auf meinen eigenen Blog aufmerksam gemacht hat, habe ich so kurz vor Jahresschluss doch noch ganz dringenden Handlungsbedarf. Es kann nicht sein, dass "Frenzy Girl" im Jahr 2013 mit einem Leserbrief an die BUNTE endet, der trotz massiver Penetranz meinerseits (Postings auf Facebook, offizieller Leserbrief an die Redaktion, persönliches Schreiben an Patricia Riekel) gänzlich ignoriert wurde. 

Nein, da erwarte ich doch etwas mehr von mir, auch wenn ich mich in den letzten Monaten zuverlässig ständig selbst enttäuscht habe. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, diesen Blog zugunsten eines großartigen Buchprojektes zu vernachlässigen, denn am Ende ist es natürlich relativ witzlos, etwas sozusagen offiziell zu veröffentlichen, das sowieso jeder ohne Not zu jeder Zeit im Internet lesen kann. Aber ich muss feststellen, dass mir zum Bücher schreiben zum einen wirklich die Energie fehlt und zum anderen leider auch das Talent. Obwohl mir an dieser Stelle ein paar Sätze hier und da nicht wirklich schwer fallen, bin ich absolut "clueless", sobald ich das Medium Internet verlasse. Zwar gehen mir unentwegt Unmengen von Gedanken im Kopf herum, die ich für mich persönlich als unglaublich wichtig und geradezu bahnbrechend empfinde, aber sobald ich sie zu Papier gebracht habe, sind sie nur noch banal und bedeutungslos. Ich wünschte, ich könnte eine Form des Schreibens finden, die über das unregelmäßige Schreiben eines Blogs hinausgeht, mir aber dennoch soviel Spaß macht.  Im Moment bin ich davon allerdings relativ weit entfernt. Vielleicht sollte ich mit dem Mut der Verzweifelten alle Blogeinträge ausdrucken, sie kombinieren mir meinen Newslettern aus unserem Annus Horribils 2012 und damit bei einem Verleger vorsprechen, der dann hoffentlich eine ganz großartige Idee für all das Material hat. 

Eventuell sollte ich aber auch einfach nur versuchen, etwas Ruhe und Entspannung in mein bzw. unser Leben zu bringen. Das scheint für mich eine fast noch größere Herausforderung als die Schriftstellerkarriere zu sein. Jeder normale Mensch würde wohl denken, dass wir uns jetzt mal ganz entspannt zurücklehnen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen können. Aber das ist leider nicht die ganze Wahrheit. Für die "Außenstehenden" ist nun alles vorbei und geschafft - aber meine Realität als Lenas Mutter sieht ganz anders aus. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an das denke, was in den vergangenen 22 Monaten unser Leben war. Es gibt Momente, an denen ich glaube, an der Brutalität der Tatsachen ersticken zu müssen. Die Bilder von Lenas Leid sind jeden Tag präsent, in welcher Form auch immer. Das heißt natürlich nicht, dass ich tagein, tagaus nur heulend zuhause sitze, um Gottes Willen. Aber das Damoklesschwert "Rückfall" schwebt dennoch unentwegt über uns, zumal wir durch die lange Zeit in der Klinik einige mittlerweile sehr enge Freunde kennengelernt haben, die wissen, wie fragil der jetzige Zustand ist. Fünf Jahre sind eine lange Zeit, in der viel geschehen kann - und diese Angst spült auch der beste Rotwein nicht weg. 

Das Ziel bzw. der Vorsatz für das kommende Jahr soll also neben sehr viel Optimismus auch sein, sich eine dickere Haut zuzulegen und sich nur auf wirklich wichtige Dinge zu besinnen. Leider gibt es wohl in unser aller persönlicher Leben neben letztgenannten  Prioritäten auch immer wieder einige durchaus bizarre Nebenkriegsschauplätze, die einen regelmäßig aus der Fassung bringen. Ich wünsche mir nicht nur für mich selbst, sondern vor allem auch für meine Familie, dass ich lerne, Menschen aus dem Weg zu gehen, die sich als wohlmeinend bezeichnen, in Wirklichkeit aber nichts anderes als gut getarnte Heuchler sind, die ausschließlich an sich selbst denken und keine Ahnung davon haben, was wirkliche, was existentielle Probleme sind. Wenn ich es schaffe, mich von solch schädlichen Einflüssen in meinem und unserem Leben zu befreien, dann wird 2014 ein gutes Jahr. Vielleicht gelingt es mir dann auch, mich wieder mehr auf das Schreiben zu konzentrieren - in welcher Form auch immer.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen wirklich tollen Start ins Neue Jahr. Lasst uns auf die Dinge und vor allem auf die Menschen besinnen, die wirklich aufrichtig sind und die es gut mit uns meinen. Detox sollte im kommende Jahr bedeuten, Adieu zu sagen zu falschen Freunden und zu der Vorstellung, es immer allen recht machen zu wollen. Wie sagen es die Amerikaner? "Life is too short to spend time with people who suck the happiness out of you". Dem ist in meinen Augen nichts hinzuzufügen!

Goodbye 2013 - I won't miss you!!! 
Welcome 2014 - I am looking forward to you!

P.S. Am Ende dieses Jahres würde ich mich auch noch gerne für fast 30.000 Klicks auf dieser Seite bedanken. Das macht mich wirklich stolz und glücklich!